Als ich meine Umbauten der Karthagischen Elefanten von HÄT vorgestellt habe HÄT sich daraus eine kleine Diskussion im Forum entwickelt mit sehr Interessanten Meinungen.
Wobei die Grundmeinung, dass HÄT bei seinen Elefanten voll ins K... gegriffen hat" sich bestätigte.
Diesmal möchte ich Euch eine kleine Elefantenkunde vorstellen, denn Elefant ist nicht gleich Elefant und die Nationen die in ihren Reihen die "Kampfpanzer der Antike" einsetzten griffen auf das zurück was ihnen zur Verfügung stand.
Phyrrus landete in Tarent, um den sich von dem expandierenden Römern, bedrohten Städten die sich an Griechenland gebunden fühlten, mit 48 asiatischen Elefanten die eine Schulterhöhe von ca, 2 m - 3,5m haben (Maßstab 1:72 = 2,78 - 4,86 cm).
Da die Römer diese Tiere nicht kannten und von diesen grauen Riesen völlig geschockt wurden nannten Sie Anfangs "Lukanische Ochsen" , bis sie feststellten mit Feuer und Lärm konnte man diese für sie vorerst "Unbesiegbaren Monster" in Panik versetzen. So hetzte man ihnen mit Pech beschmierte, brennende Schweine entgegen die natürlich vor Schmerzen fürchterlich Quiekten den Rest erledigte das Feuer.
Hannibal verwendete für seinen Feldzug die kleinere Art eines Nordafrikanischen Elefanten (schon lange ausgestorben), der vermutlich starke Änlichkeit mit dem heute im Kongo noch lebenden Afrikanischen Waldelefanten, Schulterhöhe 2,40 m (Maßstab 1:72 = 3,33 cm), gehabt haben könnte.
Der Afrikanische Elefant mit einer Schulterhöhe von 3,70 - 4m (Maßstab 1:72 = 5,14 - 5,56 cm), so wie ihn die meisten kennen, ist von Haus aus schwer zu zähmen, so wird er wenig Verwendung gefunden haben. Die Perser stellten dem Heer Alexanders asiatische Elefanten entgegen. Auch in den Diadochenkriegen kamen hauptsächlich asiatische Elefanten zum Einsatz.
Julius Cäsar befahl den Soldaten seiner V. Legion sich mit Äxten zu bewaffnen als er sich 90 Kampfelefanten in Scipios Heer gegenübersah. Sie sollten damit auf die Beine und Rüssel der Tiere einschlagen, die Taktik hatte Erfolg und die in Panik geratenen Elefanten trampelten die eigenen Reihen nieder bevor der Maoui ihm einen Bolzen in den Schädel trieb, der einzige Weg das rasende Tier zu stoppen.
Die späteren Kriege gegen die Sassaniden (Nachfolger der Perser und Parther) brachte Rom wieder in Konflikt mit Elefanten. Mit Aufkommen der Feuerwaffen verloren auch Elefanten ihre Bedeutung und wurden nur noch als Arbeitstiere und Transportmittel benutzt. Außnahme waren die Eroberungen der Mogulen im Asiatisch-indischen Raum, dort kamen sie für den Kampf wieder zum Einsatz. Selbst im zweiten Weltkrieg auf dem pazifischen Kriegsschauplatz und sogar im Vietnamkrieg schleppten Elefanten Versorgungsgüter, Waffen und Proviant durch den Dschungel, meistens auf Straßen und Wegen die sie vorher selbst angelegt hatten.
So jetzt aber einige Bilder zu diesem Thema. Als Alternative zu den auf dem Markt befindlichen Exemplaren vielen mir die Heinerle Wundertüten aus meiner Jugendzeit (60er- Jahre) wieder ein. In der Serie Afrika gab es wirklich tolle Elefanten, zwar nur in vier Bewegungsarten aber Maßstäblich für 1:72 absolut passend und anatomisch korrekt. Leider gibt es sie nur noch "antquarisch" ich wurde bei der Firma Figuren Schnapp fündig. Was man zum "Umbauen" verwenden kann ist auch fotographisch dargestellt. Für einen Maout der wirklich im Nacken eines Elefanten sitzt und nicht knie, kann man ja eine Reiterfigur (Numiden) opfern oder aus mehreren Figuren zusammenbauen. Meine Meinung ist auch das der Maout bewaffnet bzw. zumindest mit einem Schild zum Eigenschutz ausgestattet war wenn man auf den Gegner losging. Rundschilder kann man leicht aus einem Reisnagel selber machen.
Ich wünsche Euch weiterhin viel Freude bei Eurem Hobby.
viele Grüße aus dem verschneiten München
rudwa

Lustig daran ist, dass es sogar eine "syrische" Unterart gab, die jedoch schon in assyrischer Zeit wegen Bejagung und Verwüstung (sagt man das so?) ausgestorben war.

Die Größe der Zvezdaler (extra detailliert ausgerechnet, fleißig!) würde ich sogar höflich übersehen, mich stört hier am meisten der Turmzwang.

Hallo Ortwin

Danke für Deine Komentare, dass mit der syrischen Unterart war mir nur vom Höhrensagen geläufig, man lernt halt nicht aus.
Wobei die Zwergelefanten, deren (Uhrzeitliche) Knochen mann auf einer Insel bei Sumatra gefunden hat, die nicht größer wurden als ein Ponny, wohl kaum zu einem Einsatz gekommen wären.
Das mit dem Turmzwang ist halt so ne Sache, da haben sich die Figurenhersteller von den Zeitgenössischen Abbildungen, von der Antike bis hin zur Neuzeit, eben verleiten lassen. Daher auch die Zwegenelefanten von HÄT genauso wie diese komischen Kreaturen der Indischen Elefanten.
Daher bin ich auch froh diese Elefanten aus den Heinerle Wundertütenserie "Afrika" wieder entdeckt zu haben. Hier passen Große, Form, Anatomie und Bewegung. Die Gestaltung kann jeder frei wählen, ob jetzt mit oder ohne "Aufsatz". Mit einer feinen Säge und etwas Zweikomponenten Formmasse (Green Stuff) kann man besonders die Ohren neue gestalten und neue Stoßzähne sind aus einem gezogenen Gußast, etwas Klebeband für etwahige Metallringe, schnell hergestellt.
Ich wünsche Dir und Deinen Angehörigen alles erdenklich Gute fürs neue Jahr und weiterhin viel Spaß an unserem Hobby

viele Grüße
rudwa
München

Hey, gute Tipps.

Ebenso alles Gute und weiterhin Freude und Ideenreichtum.